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Wie Sisyphus am Berg

Die aktuell robusten Arbeitsmarkt-Zahlen suggerieren eine stabile Lage der Wirtschaft in Deutschland – und damit auch im Mittleren Ruhrgebiet und in Westfalen. Mit Blick auf den kommenden Herbst und Winter sowie die energie- und geopolitische Lage warnt Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen, jedoch: „ Die Zeiten werden schwieriger, doch die große Mehrheit der Unternehmen steht zu ihren Beschäftigten. Allerdings rast durch die Strom- und Gaspreise eine enorme Kostenwelle auf die Wirtschaft zu.“

Es müsse nun darum gehen, die Energiemärkte rasch zu beruhigen und die Wettbewerbsfähigkeit der Firmen durch gezielte Entlastungen zu sichern. Sonst werde die Energiekrise früher oder später auf den Arbeitsmarkt durchschlagen. „Das müssen wir verhindern“, so Erlhöfer weiter. Die schon jetzt für energieintensive Industrie-Unternehmen dramatische Lage werde sich zuspitzen, wenn die Kosten voll durchschlagen. „Noch hat die Energiekrise keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das erkennen wir an den niedrigen Anzeigen zur Kurzarbeit. Es steht aber zu befürchten, dass diese Zahl steigt“, sagte Dirk W. Erlhöfer am Mittwoch in Bochum. „Dauerbrenner“ bleibe zudem der Fachkräftemangel. Fast 900.000 gemeldete freie Arbeitsstellen bei den Arbeitsagenturen sind Zeuge dieser sich ebenfalls verschärfenden Entwicklung. „Unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten hart an der Bewältigung dieser unverschuldeten Umstände. Es gleicht in den letzten zwei Jahren einer Sisyphusarbeit. Wir hoffen alle, die Situation in den kommenden Monaten wird nicht so dramatisch wie teilweise prognostiziert wird“, so Erlhöfer abschließend.