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VPV wird 75 - von wegen "alte Schachtel"

Der Krieg ist gerade vorbei. Die Wirtschaft liegt brach. Der Alltag – geprägt von Knappheit. Knappes Geld, knappes Essen, knappe Kohle, knappes Papier. Knappes Papier? Ja, so steht es geschrieben in den ersten Protokollen unserer Vereinigung im Jahr 1946. 75 Jahre ist das nun her. Ein Jubiläum. Feiern wollten wir das nicht zu knapp, die Corona-Pandemie hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Unsere Geschichte recherchiert haben wir trotzdem. Vor Ihnen liegt der Versuch, aus den wenigen Protokollen unseres Archivs ein dreiviertel Jahrhundert nachzuzeichnen.

Nach dem 2. Weltkrieg lag fast alles in Schutt und Asche. Viele Strukturen, darunter das Vereinswesen, mussten sich neu entfalten. Die Siegermächte des Westens, Großbritannien und die USA, gewährten in ihren Verwaltungszonen – zumindest im Vereinsrecht und in gewissem Rahmen - freie Hand. Die Wirtschaft lag allerorten am Boden. „Wenn Unternehmer sich zusammenschließen, kann dies hilfreich sein beim Wiederaufbau“, dachten sich Engländer und Amerika- ner wohl. Dies wird auch aus den Protokollen der ers- ten Mitgliederversammlungen deutlich. Ein gewisser britischer General Rayneau vom Headquarter Paper, Pulp and Printing war in den ersten Jahren Ehrengast und berichtete von der Zusammenarbeit der Militär- regierung, den einzelnen Wirtschaftsgremien und dem Verband. Die Probleme, mit denen die Mitglieder unserer Vereinigung zu Beginn konfrontiert waren, sind heute kaum vorstellbar. Papier war in den Jah- ren nach Kriegsende ein knappes Gut. Während des Krieges, so geht es aus den Protokollen der ersten Mitgliederversammlung hervor, wurden in der engli- schen Zone 50.000 bis 80.000 Tonnen Papier erzeugt, 1946 waren es nur 10.000 Tonnen. „Zur Zeit wird von der Hand in den Mund gelebt“, berichtete Verbands- Geschäftsführer Dr. Rudolf Schweighöfer.

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