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Kurzarbeit noch immer aktuell

Kurzarbeit ist noch immer in vielen Betrieben aktuell. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum unter den 430 meist industriell geprägten Mitgliedsunternehmen.

„In den Nachrichten mehren sich zwar die positiven Nachrichten über anziehende Aufträge und steigende Exporte. Das spüren auch unsere Mitglieder, aber ein Ende der Kurzarbeit hat das noch nicht zur Folge“, sagte Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände, am Freitag. „Die Unternehmen befinden sich meist noch in einer diffusen Situation. Keiner weiß, wie sich die Infektionszahlen im kommenden Halbjahr entwickeln, mit welchen Maßnahmen die Politik reagieren wird und wann sich die Lage auf den weltweiten Märkten vollends entspannt“, so Erlhöfer weiter. Gleichzeitig müsse der aktuelle Personalbedarf geplant werden. Derzeit befinden sich noch 36 % der Betriebe in Kurzarbeit. Davon betroffen sind immerhin nicht ganze Belegschaften, sondern lediglich einzelne Abteilungen. Rund 40 % der Beschäftigten sind dort, wo Kurzarbeit gefahren wird, aktuell betroffen. „Das sind erfahrungsgemäß vor allem Mitarbeiter der Produktion. Genau dort, wo Unternehmen Geld verdienen“, so Erlhöfer, der auch in Gesprächen mit Unternehmern merkt: „Die Krise wird uns noch länger beschäftigen.“

Aktuell gehe es darum, die eigenen Fachkräfte zu halten und die langfristige Perspektive des Unternehmens nicht aus den Augen zu verlieren. „Das ist im Tagesgeschäft leichter gesagt als getan“, weiß Erlhöfer, denn wenn Einnahmen dauerhaft ausbleiben bestehe irgendwann Handlungsbedarf. „Eine große Entlassungswelle sehen wir aktuell nicht, entscheidend ist aber, dass jeder Einzelne auch im privaten Bereich wachsam bleibt. Das Virus ist nicht plötzlich weg, sondern wird uns auch im Herbst, wenn es kälter wird, leider erhalten bleiben“, so Erlhöfer abschließend.