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Konjunktur: "Die fetten Jahre sind vorbei"

„Die fetten Jahre sind vorbei.“ So lautet zugespitzt das Fazit der neuerlichen Konjunktur-Umfrage der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen mit Sitz in Bochum.

Die rund 420 Mitglieder der vier Verbände wurden wie in den vergangenen 16 Jahren nach Geschäftslage, Erträgen, Umsätzen und Beschäftigungssituation befragt. Das Ergebnis: Der seit der Bewältigung der letzten Krise 2009/2010 stetige wirtschaftliche Aufstieg ist vollends zum Erliegen gekommen. „Wir müssen aufpassen, dass sich der aktuelle Trend nicht verstärkt und wir schneller wieder im Krisen-Modus sind als uns allen lieb ist“, so Dirk W. Erlhöfer, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen.

Der Anteil der Positivmeldungen bei der aktuellen Geschäftslage ist ebenso rückläufig wie die aktuelle Ertragslage. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen meldete schlechtere Geschäfte als im Vorjahr, nur 22 % der Unternehmen freuten sich über steigende Geschäftszahlen. Ebenfalls ein Drittel der hiesigen Betriebe gaben an, schlechtere Erträge als im Vorjahr zu erzielen. Dieser Trend spiegelt sich auch in den Auftragszahlen wider, die – insbesondere aus dem Inland  – rückläufig waren und sind. „Wir müssen erkennen, dass alle Parameter trendmäßig nach unten gehen. Selbst die Beschäftigungssituation – in den Vorjahren immer stabil positiv – ist rückläufig. Unternehmen agieren zurückhaltender mit Personalaufstockung. Einziger Lichtblick ist das Engagement der Unternehmen im Bereich Ausbildung. Hier verzeichnen wir einen leichten Anstieg“, fasst Erlhöfer die Ergebnisse zusammen.

Zum zweiten Mal hintereinander trüben sich die Zahlen der Konjunkturumfrage des AGV damit ein. „Der Aufstieg der zurückliegenden Jahre ist vorbei. Das Jahr 2019 hat unseren Unternehmen unter dem Strich noch eine „Nomalkonjunktur“ beschert. Ich hoffe, wir werden nicht wieder eine tiefe Talsohle durchschreiten müssen sondern können, flankiert von unterstützenden Maßnahmen der Politik – wie etwa Erleichterungen bei der Kurzarbeit und Abbau von bürokratischen Hürden -, den Abschwung abfedern“, schließt Erlhöfer.