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HPV und ver.di erzielen Einigung

Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. und die Gewerkschaft ver.di haben sich am 20. Februar in der fünften Runde nach rund zwölfstündigen Gesprächen in Berlin auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.

Ab dem 1. März 2019 werden die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie um 2,8 Prozent erhöht; die Ausbildungsvergütungen steigen um 90 Euro. In einer zweiten Stufe werden die Löhne und Gehälter ab dem 1. März 2020 um 2,7 Prozent angehoben. Die Einigung sieht eine 27- monatige Laufzeit vor. Für die Tapetenindustrie wurde eine tarifliche Sonderregelung vereinbart. Der Abschluss gilt vorbehaltlich der schriftlichen Zustimmung der Tarifvertragsparteien bis zum 31. Januar 2021.

Jürgen Peschel, Verhandlungsführer des HPV, bewertet den Abschluss für die Unternehmen als gerade noch vertretbar. Dennoch sei das Ziel erreicht worden, die schwierige Situation in vielen Teilbranchen beim Tarifabschluss zu berücksichtigen und gleichzeitig die Leistungen der Belegschaft im Rahmen des Möglichen zu honorieren: „Unsere Beschäftigten profitieren von den Lohnerhöhungen, mit der zusätzlichen Steigerung der Ausbildungsvergütungen geben wir ein deutliches Zukunftssignal an unseren Ausbildungsnachwuchs. Insgesamt bedeutet der Abschluss für die Beschäftigten ein klares Plus im Portemonnaie; vor allem vor dem Hintergrund der weiterhin niedrig prognostizierten Teuerungsrate. Die Betriebe gewinnen mit diesem Abschluss für einen längeren Zeitraum Planungssicherheit und die bereits eingeschränkten finanziellen Spielräume werden nicht allzu sehr weiter verengt. Besonders unter dem Aspekt der sich eintrübenden Konjunktur ist der Abschluss allerdings absolut an der Grenze“, sagte Peschel.

Insgesamt liegt der Tarifabschluss deutlich unter der ursprünglichen ver.di-Forderung nach 6,0 Prozent mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dafür hatte die Gewerkschaft lange geworben und zum Teil zu massiven Streiks aufgerufen.